Fragen zur Corona Pandemie in Deutschland

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Vorweg erst mal ein Zitat von Karl Valentin, welches eigentlich immer passt, wenn sich die Medien ‘überschlagen beim Liefern von Informationen’.
Es lautet »Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen…«
Nach dem Motto will ich hier auch etwas zu dem Thema Corona ‘beitragen’ … 😉

Weiterhin ein Statement von mir, nur um den Bereich für Kommentare etwas einzuschränken.
In meinen Augen ist das Corona-Virus nicht ungefährlich und soll hier auch nicht verharmlost werden.
Es gibt noch keinen Impfstoff gegen das Virus und somit ist man praktisch hilflos dem weiteren Verlauf der Krankheit nach einer Ansteckung ausgeliefert.

Erstaunlich finde ich die Kreativität und den Ideenreichtum, mit dem versucht wird, dieser Krise Herr zu werden. Plötzlich kann man ansatzweise erkennen, wozu die Menschheit prinzipiell bereit ist, um Menschenleben zu retten. Also, geht doch…
Wenn ich dann noch höre, dass sogar Kriegsparteien einen Waffenstillstand vereinbaren, um diese, durch einen unsichtbaren Virus ausgelöste, Krise in den Griff zu bekommen, glaube ich plötzlich wieder viel stärker an das Gute im Menschen.

Trotzdem…, ich möchte einige Fragen stellen, für die ich entweder keine Antwort habe oder zu Themen, die ich als seltsam empfinde.

1.) Warum finde ich im Internet keine Angaben über das Verhältnis von auf den Intensivstationen behandelten Personen zu den dort wieder gesundeten Menschen?

Für mich persönlich ist es ziemlich uninteressant, die Gesamtzahl der mit COVID-19 infizierten Menschen zu erfahren, eigentlich genauso wenig, wie mich Grippe-Erkrankte interessieren, die ohne Komplikationen wieder gesunden. Ich denke, das gehört zum Leben dazu und ist in meinen Augen keine Erwähnung wert.
Für mich wäre aber sehr wohl interessant zu erfahren, wie hoch meine Überlebenschance ist, wenn ich schwer an Corona erkranke und ich im Krankenhaus auf die Intensivstation komme.

Diese Zahlen müssten eigentlich zu 100% bekannt sein, und da kann dann auch niemand daran ‘rumdeuteln’.
Leider habe ich dazu im Internet bis jetzt noch nichts gefunden. Ich habe nur mal eine Aussage in einem Nebensatz von Herrn Lauterbach gehört, dass dieses Verhältnis etwa bei 60 zu 40 liegt. Also grob gesagt bei knapp der Hälfte der Fälle.
Damit wäre eine Behandlung im Krankenhaus auch nicht sehr viel mehr wert wie der bloße Zufall.

Wie gesagt, ich wäre an weiteren Informationen zu dem Thema interessiert.

2.) Warum gab es zu Beginn der Pandemie vom Robert-Koch-Institut (RKI) die Empfehlung auf Obduktionen von Corona-Toten zu verzichten?

Dieses Statement vom RKI hat mich maßlos verwundert. Ich habe mich gefragt, wie man sich selber einen potentiellen Erkenntnisgewinn zu dieser Krankheit ohne Angabe von Gründen so verbauen kann. Es kann ja wohl kaum an der Gefährdung von Pathologen gelegen haben, die eigentlich fast immer entsprechende Vorsichtsmaßnahmen bei einer Obduktion treffen müssen.

3.) Warum wurde zu Anfang der Pandemie von praktisch allen beteiligen Virologen und Politikern in Deutschland die Wirksamkeit einer Atemschutzmaske bezweifelt?

Wenn ich mir die Zahlen zum Corona-Verlauf aus Südkorea, China und Österreich anschaue, muss ich konstatieren, dass die Staaten am besten durch die Pandemie gekommen sind (bezogen auf die Zahl der Toten), die früh auf eine konsequente Maskenpflicht gesetzt haben. Gut, sicher wird sich das wahrscheinlich erst in einigen Monaten klären lassen, aber ein Trend zeichnet sich meines Erachtens jetzt schon ab.

Als Erklärung für die Unwirksamkeits-Feststellungen von Masken in der deutschen Politik zu Beginn der Krise kann ich mir nur vorstellen, dass man genau wusste, dass nicht genug Masken in Deutschland zur Verfügung standen.
Man wollte wohl einer Panik entgegenwirken, die wahrscheinlich ausgebrochen wäre, wenn man den Menschen eine Maskenpflicht auferlegt hätte, die diese gar nicht hätten erfüllen können. Trotzdem ist das aber alles sehr fragwürdig für mich.

4.) Sind die Toten eines ‘normalen’ Grippe-Virus weniger ‘wert’ als die Opfer des Corona-Virus?

Wieso hat man in den letzten Jahren in den Medien nicht auch die Anzahl der Infizierten und Toten von Grippe-Epidemien so explizit gezählt wie gerade zur Zeit in der Corona-Krise?
Das war anscheinend nicht weiter wichtig für unsere Gesellschaft. Das da in manchen Jahren die Anzahl der Toten im Vergleich zur aktuellen Corona-Krise um einiges höher war, hat niemanden weiter interessiert. Siehe hierzu auch Frage 6.)
Ich kann mich an Kollegen im Büro erinnern, die schniefend und hustend Ihre Viren verbreitet haben, da hat komischerweise niemand nach Schutzmasken gerufen oder die Leute nach Hause in Quarantäne geschickt.

Hier kann ich mir als Erklärung für so ein Verhalten nur die vermeintliche Sicherheit von Impfstoffen gegen eine ‘normale Grippe’ vorstellen.
Trotzdem nervt es mich, wenn jemand eine ‘normale Grippe’ verharmlost!!
Wenn wir die gleichen Maßstäbe angelegt hätten wie jetzt in der Corona-Krise, hätten wir schon einige Male einen Shut-Down in Deutschland haben müssen.

5.) Warum geht die Reproduktionszahl R nicht weiter zurück?

So wie ich das verstanden habe, haben wir seit dem 23.03.2020 in Deutschland einen Shut-Down, der der weiteren Verbreitung des SARS-CoV-2 entgegenwirken soll. Laut Aussagen verschiedener Virologen, Wissenschaftlern und Politikern sollte ja durch so einen Shut-Down die R-Zahl möglichst weit gedrückt werden (bis auf 0,4 oder 0,5), um das Virus mehr oder weniger ‘auszurotten’.
Jetzt haben wir seit Monaten einen Shut-Down in Deutschland, aber der Trend für die Reproduktionszahl schwankt fast unverändert knapp unter 1.0, wie wenn es nie einen Shut-Down gegeben hätte.

Corona Reproduktionszahl R0 für Deutschland bis Anfang Juni 2020
Daten vom RKI, für den Link zur Datenquelle bitte auf das Bild klicken

Ich hätte eigentlich zwei Wochen nach Beginn des Shut-Downs einen deutlicheren Knick nach unten im Trend der Reproduktionszahl R erwartet.
Für den praktisch unveränderten Trend fehlt mir jedes Verständnis und ich habe keine Antwort zu den Gründen. Nur bezogen auf den R-Trend würde ich eigentlich fast von einer Wirkungslosigkeit des Shut-Downs sprechen.
Allerdings gibt es Zahlen zu den Neuinfektionen pro Tag (gute Infos zu Corona auf der Seite) und da hat der Shut-Down meines Erachtens sehr wohl eine Rolle für den Verlauf gespielt. Somit ist der alleinige Fokus auf die R-Zahl nicht zielführend.

6.) Warum man auch etablierte Wissenschaftler relativ leicht in Frage stellen kann, indem man Ihre eigenen Ratschläge befolgt?

In einem YouTube Video “Coronavirus: Fakt oder Fake – Was stimmt?” gibt Herr Professor Lesch bei Minute 10:10 den Ratschlag, doch mal mit Menschen vor Ort, z.B. in den Krankenhäusern zu reden, um das Ausmaß der Corona-Krise wirklich zu verstehen.

Genau das habe ich bei einer Nachbarin gemacht, die in einer nicht unbekannten Klinik süd-westlich von München arbeitet. Ihre Antwort war, dass es noch nie so ruhig zugegangen ist, wie im April 2020. Von gut 50 Notfallbetten in Ihrer Abteilung seien gerade mal 3 belegt gewesen. Die Anzahl der Patienten im Haus war noch nie so niedrig wie in diesem Zeitraum.

Auch auf die vielen Fragen bei Verwandten und Bekannten habe ich nur zu hören bekommen, dass fast niemand jemanden kennt der an Corona erkrankt ist, geschweige denn daran gestorben sei.

Die Frage ist jetzt, wie mein persönliches Erleben zu bewerten ist, im Vergleich zu den ‘Horror’-Meldungen bezüglich Sterberate und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Corona-Virus von so genannten etablierten Wissenschaftlern, z.B. vom Robert-Koch-Institut oder anderen Wissenschaftlern, Virologen und Epidemiologen.
Natürlich ist meine Sicht nicht repräsentativ und man wird erst nach weiteren Monaten das wirkliche Ausmaß dieser Pandemie für Deutschland feststellen können. Wenn nämlich die gemittelten Sterberaten für 2020 mit den entsprechenden Zeiträumen der vergangenen Jahre verglichen werden können.

Wobei sich jetzt aber schon ein erster Trend abzeichnet.

Sterberate in Deutschland bis Nov. 2020
Corona-Daten sind enthalten

Für mich sieht das eher nach einer Verschiebung der Sterbefallzahlen für Deutschland aus, etwas weniger Tote in KW6-11, dafür etwas mehr in KW12-19 und ähnlich dann im August und September.
Auch gut zu sehen, dass COVID-19 fast nichts zu der Erhöhung der Sterbefallzahlen im August ‘beigetragen’ hat. Da scheint mir das Problem woanders zu liegen…!! Könnte das eventuell etwas mit einer ‘Hitzewelle’ zu tun haben? Komischerweise ruft man aber nicht dazu auf, doch bitte die Altenheime mit Klimaanlagen auszustatten. Generell scheinen nur Corona-Tote zu interessieren, wenn jemand an etwas anderem stirbt, scheint das nicht so wichtig zu sein.
Und das als Begründung für einen nahezu kompletten Wirtschaftsstillstand, welcher nach dieser Logik im Jahr 2018 sehr viel eher angebracht gewesen wäre.

Man sollte aber auch berücksichtigen, dass das Ausmaß der Pandemie sehr wahrscheinlich dramatischer ausgefallen wäre, wenn nicht die Menschen bereits vor dem Shut-Down besonnen reagiert und auf Empfehlungen aus Politik und Wissenschaft gehört hätten.

7.) Ist ein Kind wirklich zehnmal weniger wert wie ein Auto?

Ich weiß, das ist eine provokante Frage. Allerdings drängt sich mir diese unwillkürlich auf, wenn ich höre, dass im Zuge der Corona-Krise das Kindergeld für zwei Monate um je 150 Euro!! (Link “https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/corona-zuschlag-und-kinderbonus-auszahlung-im-mai,SVy7Rfb” funktioniert nicht mehr) aufgestockt werden soll, gleichzeitig aber bei einem Neuwagenkauf die zehnfache Summe an Subventionen verteilt wird.

Ich frage mich wirklich, was sich unsere Politiker(innen) bei so einer Entscheidung denken. Wie meinen diese Damen und Herren eigentlich, kommt so eine Entscheidung bei den Bürger(innen) in Deutschland an?

Anscheinend herrscht latentes Misstrauen bei der Verwendung des Kindergeldes gegenüber dem überwiegenden Teil der Eltern in Deutschland, dass man so eine lächerliche Erhöhung des Kindergeldes beschließt. Das ist dann der Dank dafür, dass viele Eltern (wahrscheinlich aber überwiegend Mütter) in Deutschland einen nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit während des Corona Shut-Downs in die Betreuung und Weiterbildung ihrer Kinder investiert haben.

Lieber wird eine Subvention für eine Auto-Industrie entschieden, welche in den letzten Jahren eigentlich hinreichend bewiesen hat, mit welch kriminellen Mitteln Gewinnmaximierungen angestrebt werden. Das scheint aber weiter kein Misstrauen in der Politik hervorzurufen.

Die Subventionen für die Auto-Industrie kommen sehr wahrscheinlich nur zu einem geringen Teil bei den Arbeitnehmer(innen) an und werden voraussichtlich überwiegend für Gewinne von Aktionären und Managern verwendet. Das muss aufhören!!

Hiermit rufe ich dazu auf, die Höhe der Subventionen für Kinder und Autos von der Höhe her umzukehren!

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